"Izzy Sanabria, Journalist und Promoter des berühmten Fania Schallplatten-Labels, hat im Jahre 1974
den Begriff „Salsa“ als Bezeichnung der neuen Musikrichtung eingeführt. In seiner Zeitschrift „Sanabria“,
dem „Latin NY Magazin“ und als Gastgeber der Salsa TV Show „'73“ hat er den Begriff verstärkt zur Kategorisierung
und Beschreibung des neuen Stils eingesetzt. Im Fania-Film „Salsa“ 1975 wurde der Begriff dann endgültig im Titel
etabliert. Dies bewirkte einen enormen Bekanntheitsschub, wodurch die Anfänge der Salsa vielfach auf die Mitte der
70er-Jahre angesetzt werden."
- Zitat Wikipedia
Doch wir wollen das ganze ein bisschen genauer unter die Lupe nehmen und einen schnellen Einblick in die Zusammenhänge
und Geschichte der Salsamusik geben.

[Quelle:Wikipedia]
Zwischen 1920 und 1959 war Kuba das Zentrum der lateinamerikanischen Musik. Da Kuba
damals ein beliebtes und aufregendes Ferienziel (man denke an die
„Casino“-Zeit und ihre Vorzüge) für Amerikaner und Lateinamerikaner war,
kann man getrost sagen, dass der Ursprung der heutigen Salsa aus Kuba kam.
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Das Hauptaugemerk hierbei lag auf den Stilrichtungen Son, Danzon (welche die Basis für den Mambo darstellten, welcher wiederum die Basis für den ChaCha, um 1940, darstellt) und Rumba welche von 1930 bis 1960 Stück für Stück Verbreitung in Städten wie Miami, New York City und anderen Lateinamerikanischen Städten wie Veracruz sorgten. Hier war auch die Geburtsstunde des so genannten „Latin-Jazz“ welcher um 1940 kreiert wurde und, wie der Name schon sagt, eine Mischung aus Jazz und Lateinamerikanischen Rhythmen darstellt.
1948 brachte sich Puerto Rico mit Ismael Rivera und Rafael Cortijo in die Salsa ein: Sie mischten die afro-karibische Bomba und Plena mit Latin-Musik, was für die damalige Zeit neuartig war.
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1959 folgte die kubanische Revolution und unterbrach das fruchtbare Band
zwischen Kuba und der restlichen Welt. Eine Fluchtwelle diverser
kubanischer Künstler in die USA sorgte für ein letztes Aufbäumen
der Lateinamerikanischen Rhythmen welche vom Amerikanischen Staat
nach dieser Zeit bewusst unterdrückt wurde (Das legendäre „Palladium“
musste unter anderem aus diesem Grund geschlossen werden). Ein letztes
Aufbäumen stellte die Fusion zwischen Rock’n Roll und Lateinamerikanischen
Rhythmen dar, der Boogaloo welchen man als einen Vorgänger der heutigen
Salsa sehen kann.
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Zurück zu obigem Zitat. War 1974 also die Geburtsstunde der „Salsa“? Diese
Frage ist nicht ganz so einfach zu beantworten. Fakt ist 1933 schrieb der
kubanische Komponist Ignacio Piñerio den Son Échale Salsita. Der Begriff
verselbstständigte sich im Laufe der Zeit zum Anfeuerungsruf für die
Tänzer (ähnlich wie „azúcar“). Beny Moré eröffnete in den 50er-Jahren
seine Shows oft mit der Begrüßung „Hola, Salsa!“.In den 60er Jahren gab
es erste Lieder, die den Begriff „Salsa“ auch im Titel trugen: Wo genau
nun der Begriff "Salsa" erschaffen wurde ist nicht ganz klar. Die Salsa
hatte sich zu dieser Zeit in ganz Lateinamerika (Kolumbien, Venezuela,
Puerto Rico, Mexico) verbreitet und war in diversen Variationen auf zu
finden. Dennoch kann man sagen das das Wort Salsa ,also die Musik und
der dazugehörige Tanz wie wir es heute kennen, erstmals über das Fania
Label richtig definiert und in den Gesamtkontext gebracht wurde.
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In den 80er Jahren ging es mit der Salsa „bergab“. Auch Stilrichtungen wie Salsa-Romantica und Merengue lebten auf, aber auch diese wussten den Abstieg nicht zu verhindern. Der Kommerz gewann überhand und andere Musikrichtungen wie Rock, Pop, Metall, HipHop überschwemmten gefördert durch Musiksender wie MTV und andere Medien die Massen. Die Folge waren immer weniger neue hochwertige Salsaproduktionen. Mitte der 80er schwabte Salsa nach Europa wo Sie sich seit diesem Zeitpunkt immer weiterer Beliebtheit erfreut.
Die Musik
Soviel zum geschichtlichen Hintergund. Aber was macht die Salsamusik
eigentlich zur Salsamusik? Woran erkenne ich diese? Nun auch dies ist
nicht ganz trivial zu beantworten. Salsa kann von Big-Bands genau so wie
von Trios gespielt werden. Typische Instrumente sind: Trompete, Piano,
Posaunen, Bass. Aber vor allem wichtig sind: Congas, Bongos und Timbales
ergänzt durch Maracas, Guiro und der Clave. Gezählt wird im 4/4-Takt bei
leichter Nachbetonung des 2. Schlages.
Noch nicht detailiert genug? Ok, dann ein Zitat von Wikipedia:
[ZITAT]
Alle Rhythmus-Instrumente unterlegen die Musik gleichzeitig mit
verschiedenen Schichten und spielen so in einer Polyrhythmik
zusammen (den sog. "Patterns"). Der klassische Salsa-Sound
entsteht dabei aus dem untrennbaren Zusammenspiel “tumba-bongó”.
Beide Rhythmus-Instrumente betonen in der Tradition des Swing die
4. Zähleinheit im 4/4-Takt bei leichter Nebenbetonung des 2.Schlages.
Der Gesang und alle Musikinstrumente betonen dagegen nach der
europäischen Tradition die erste Zähleinheit, bei leichterer
Nachbetonung des 3.Schlages. Auf diese Weise entsteht in der
Salsa-Musik eine andauernde rhythmische Spannung zwischen
Melodie und Musikbegleitung auf der einen Seite und den
Rhythmus-Instrumenten auf der anderen Seite, was aber das
besondere “Salsa-Feeling” ausmacht.
[ZITAT ENDE]
Das hätten wir ja beinahe noch die "heilige Clave" vergessen. Wenn man mit Salsa
bzw. Lateinamerikanischer Musik in Kontakt kommt, wird man nicht um die Clave herum
kommen. Manche denken die Clave ist ein Instrument (siehe Bild),
andere denken es handelt sich um eine Klangfolge. Recht haben Sie beide.
Wenn der Salsero von der Clave redet meint er aber meist die Klangfolge die
eigentlich in jedem Salsalied vorkommt. Um die Clave aus einem Lied heraus hören zu
können bedarf es je nach Lied mehr oder weniger Übung. Vor allem die verschiedenen Arten (Son,Rumba,Bossa Nova) und
Betonungen (2-3 Clave, 3-2 Clave) machen den ganzen Sachverhalt nicht gerade einfacher.
Einen kleinen Einblick sollen diese Klangbeispiele geben:
Womit wir schon beim nächsten Thema wären: Verschiedene Clave- und Musikstile ergeben auch verschiedene Tanzarten bzw. -Stile.
Die Frage welche Arten es gibt, erörtern wir
im nächsten Kapitel.